Wir Menschen sind unglaublich schlecht darin abzuschätzen, was in der Zukunft passiert, und noch viel schlechter darin abzuschätzen, wie es uns fühlen lässt, sowohl positiv als auch negativ.

Wir über- und unterschätzen Ereignisse und die Ausgänge von diesen Ereignissen massiv, und selbst Psycholog:innen und andere Menschen, die sich intensiv damit auseinandersetzen, liegen vortrefflich daneben.

Die Angst vor einem Ereignis und das Ereignis an sich haben dabei selten etwas miteinander zu tun, und wir neigen dazu, Angst und das gewünschte Ergebnis zu verflechten. Trotzdem fürchten wir das tatsächliche Ereignis, und wir unternehmen alles, um es zu verhindern oder zu vermeiden. Und wenn das Ereignis dann eingetreten ist, stellen wir fast immer fest, dass es doch keine große Sache war. Dennoch haben wir all unsere Energie damit verschwendet es zu fürchten.

Warum? Weil wir die Angst vor dem Ereignis mit unserer Wahrnehmung des Ereignisses an sich verwechselt haben. Genauso, wie wir oft die Bewertung einer Situation mit der tatsächlichen Situation an sich verwechseln.

Angst zu haben ist nicht schlimm oder verwerflich. Du musst nur sicherstellen, dass du deine Angst vor diesem Ereignis nicht mit einem anderen Gefühl wie Wut oder Frustration über einen möglichen Ausgang dieses Ereignisses durcheinander bringst.

Und wenn du es dann schaffst festzustellen, dass Sorgen nicht hilfreich sind, und dass du eine hypothetische Situation nicht zu Tode denkst, kannst du dir im Vorfeld überlegen, was du tun oder eben nicht tun kannst, statt dir über mögliche Ausgänge Gedanken zu machen: Die sichere Wahl ist nicht immer die richtige.

Es ist völlig okay, manchmal Angst zu haben, und es hilft, unser Verhalten in Linie zu halten. Du bist nicht der erste und auch nicht der letzte Mensch, der sich irrational aus Angst verhält. Durch sich selbst vergeben kannst du aus irrationalen Ängsten „gesunde“ Ängste machen.

Die Frage, die du dir danach stellen musst: Wo sonst in deinem Leben vermischst du verschiedene Aspekte deines Lebens?