Da dachte ich, ich hätte eine originelle Idee und habe wieder einmal gemerkt, dass in dem Augenblick, in dem man darüber spricht oder es aufschreibt, sich immer jemand „in diesem Internet“ finden lässt, der es bereits getan hat.1

Die Idee ist: die Datenarchäologie. In dieser Disziplin würde sich der Datenarchäologe mit dem Wiederherstellen von Daten beschäftigen, die in obsoleten Medien- und Dateiformaten verloren gegangen sind, und sich vielleicht auch selbst auf die Suche nach verlorenen Datenschätzen begeben. (Abenteuer muss sein.)

Szenarien sind bereits jetzt da, bei denen solche Spezialisten ganze Arbeit leisten könnten. Und es gibt auch schon einen Eintrag zur Datenarchäologie bei Wikipedia, wenn auch momentan nur in der englischsprachigen, der dazu auch noch recht kurz ist. Immerhin erfahren wir, dass der Begriff 1993 geprägt wurde, und es lassen sich mindestens ein aktiver „Indiana Jones der Daten“ sowie eine nette kleine retrospektive Geschichte „aus der Zukunft“ ausmachen.

1993! Meine Notiz zu diesem Thema ist aus dem Jahr 2005, das wäre vermutlich knapp vor dem Eintrag auf Wikipedia gewesen. Ich hätte früher graben sollen. Immerhin bleibt mir ein immer wieder erwähnenswertes relevantes Thema: die Langzeitarchivierung:

„Langzeitarchivierung“ meint in diesem Zusammenhang mehr als die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben über Zeitspannen, während der steuerlich relevante tabellarisch strukturierte Daten verfügbar gehalten werden müssen. „Langzeit“ ist die Umschreibung eines nicht näher fixierten Zeitraumes, währenddessen wesentliche, nicht vorhersehbare technologische und soziokulturelle Veränderungen eintreten; Veränderungen, die sowohl die Gestalt als auch die Nutzungssituation digitaler Ressourcen in rasanten Entwicklungszyklen vollständig umwälzen können.

In dem Zusammenhang sei nestor: „Eine kleine Enzyklopädie der digitalen Langzeitarchivierung“ unbedingt empfohlen, aus dem obiges Zitat stammt. Das Handbuch ist erfreulicherweise unter einer Creative Commons lizenziert.

Fußnoten

  1. Als Ableitung daraus gilt auch unbedingt noch Regel 34↩︎

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