Zu Teil 1 | Zu Teil 2

Und der dritte und damit letzte Teil meiner Blog-Kette mit meinen Geschichten, die niemals wirklich wurden: Ideen, Skizzen und Notizen zu den besten und den „besten“ davon.

Mach sie zu deinen! Und lass gerne von dir hören, was du von ihnen hältst.

Übersicht

„Nummer 2“

Nachdem der Bruder vom Protagonisten ihm von einem Licht berichtet hatte, verschwindet er einige Tage später daraufhin spurlos.

Es dauert auch nicht lange, bis sich der Protagonist plötzlich an Bord eines Kathedralen-ähnlichen Raumschiffes wiederfindet. Allerdings befindet sich dort, wo der Altar wäre, eine Art Fenster mit Blick ins All.

Nach einigem Untersuchen stellt er fest, dass dieses Raumschiff auf seine Gedanken reagiert, nur nicht in einer erwarteten Weise. Denn als er versucht, nach Hilfe zu rufen, finden sich immer mehr Menschen ebenfalls in dieser „Kathedrale“ ein.

Die zunehmende Unruhe und erste Rangeleien kann er durch Formen und Festhalten von Gedanken zum Erliegen bringen. Während er das tut, sinkt ein leuchtendes Objekt herab, das in ihn fährt, und er kann nun mit dem Raumschiff kommunizieren und bedingt Einfluss nehmen.

Was für ihn nur wie ein leuchtendes Objekt war, erscheint den anderen Menschen in verschiedensten Ausprägungen – von einem starken Licht bis hin zu „Engeln“ ist alles dabei, und es ermahnt alle Anwesenden einer kommenden Wichtigkeit:

Sie alle wurden „miterwählt“, einer Art interstellaren Treffen diverser Spezies der Galaxie beizuwohnen. Darauf sollten sie sich vorbereiten.

Dabei ergibt sich eine Nummerierung: 150 Menschen sind an Bord, von denen der Protagonist die „Nummer 2“ ist. Das Raumschiff vermittelt den Anwesenden, dass das Schicksal der Erde letztlich von ihnen abhängen würde, und sie alle stellvertretend agieren würden. Ihre Aufgabe sei es, den jeweils kleiner werdenden Nummern zuzuarbeiten.

Daraufhin offenbart sich die „Nummer 1“: Der Bruder des Protagonisten, der allerdings ein wenig distanziert und abgehoben ist. Und während sich alle Mühe geben, ihren zugedachten Funktionen nachzukommen, benimmt sich der Bruder des Protagonisten zusehend größenwahnsinnig, während sie ihr Ziel langsam sichtbar vor Augen haben.

Die Idee: Die offensichtlichen vorab: Was sind göttliche Erscheinungen, kulturübergreifend? Welche „Mission“ vermitteln sie? Was, wenn „die Prüfung“ tatsächlich genau so eine wäre? Oder ein göttliches Königreich eben das Zusammenfinden der verschiedenen Spezies in der Galaxie wären? Wie viel „Glaube an eine Sache“ wird nur durch Auftreten und Erscheinung induziert? Und wie kann es dabei eigentlich Hierarchien geben?

Aber auch: Was kann Verantwortung bedeuten, wenn sowohl persönliche als auch planetare Interessen zusammenkommen? Und wird dann „nur“ die „Nummer 1“ letztlich die Lorbeeren einheimsen, oder wird klar, dass das ein Gemeinschaftsakt ist?

Ja, okay, ich wollte auch einfach mal schauen, wie weit es wirklich vom Sci-Fi-Autor zum Sektenguru ist.

„Nicht ganz Tod“

Ein halb toter Mensch ist Fährmeister an einem Hafen, um von dort die Toten auf die „andere Seite“ des Flusses zu bringen.

Doch so einfach, wie ihm eine Münze zu geben, scheint es nicht zu sein: Er hat eine eigene Agenda, und nutzt Menschen, die gerade gestorben sind, für eigene Zwecke aus, so wie das Lebende sie durch seinen besonderen Dienst noch sehen können. Nur verstehen die Toten nicht so recht, was genau eigentlich passiert.

Der Fährmeister ist dabei selbst nicht minder zwiegespalten: Sein toter Teil weiß auch nicht, dass er eigentlich tot ist. Und auch nicht sein lebender.

Und so verliert er sich in seiner eigenen Agenda, für die er den Grund schon lange vergessen hat.

Die Idee: Auch Klassiker müssen recycelt werden. Und ja, Terry Pratchett. Oder doch Neil Gaiman?

Jedenfalls: Was ist die „Logik“ von Verhalten, dessen Grund schon lange verblasst ist? Ist das noch eskalierendes Commitment? Was könnte das aus einem Menschen machen, der das „über seine Lebenszeit hinaus“ verfolgt? Vielleicht aber auch: was kann Sehnsucht bedeuten – von Lebenden, aber auch von Toten?

„Der Exploit“

Ein Mann trifft eine Frau, die früher einmal seine Freundin gewesen und mittlerweile Staatsanwältin ist, auf einen Kaffee.

Er offenbart ihr und sagt, dass er wüsste, dass das freundschaftliche Treffen von ihr nur vorgeschoben sei, und sie inkognito für ihre Chefs herausfinden soll, ob er Mitglied einer Terrorzelle sei – und auch, dass ihre Chefs das gerade hören.

Es kommt dennoch, oder gerade deshalb, zu weiteren Treffen, bei denen er immer wieder Details andeutet, die ihn aus Sicht der Staatsanwaltschaft tatsächlich mit dieser Terrorzelle in Verbindung bringen.

Erst widerwillig, da von ihren Chefs angeordnet, und schließlich selbst etwas fasziniert von der Art, die der Mann seit „damals“ angenommen hat, entwickelt sich dabei eine erneute zwischenmenschliche Ebene.

Allerdings fallen dann auch Andeutungen in Richtung ihres aktuellen Freundes, die ihn besonders zweifelhaft dastehen lassen. Aber woher weiß er diese Dinge; ist das schlicht Taktik, die in einem anderen Kontext gedeutet werden können, oder will er sich „nur“ interessant für sie machen?

Als es zu einem letzten Treffen kommt, sagt er ihr, dass es kein nächstes Mal mehr geben wird, was sich allerdings anders bewahrheitet, als sie dachte:

Ihre Chefs teilen ihr einige Tage später mit, dass er bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei.

Die Idee: Eine Geschichte im Universum von „I wie Ikarus“ oder vielleicht auch von „Jin-Roh“. Die Idee hatte ich nicht lange vor „Homeland“ und ist daher wohl „2000er zeitgeistig“. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie heute weiter verfolgen würde, trotz so fantastischer und inhaltlich gar nicht so weit davon entfernten aktuellen Serien wie „In with the Devil“ (die auch noch auf wahren Begebenheiten beruht).

„Eine Minute“

Der Protagonist hat eine besondere Fähigkeit: Für wenige Bruchteile von Sekunden kann er die Zeit „anhalten“, was er zu Beginn für eigene Vorteile nutzt, und später für nicht ganz offensichtliche Aktivitäten.

Dabei stellt sich das Anhalten gar nicht als Zeitstoppen an sich heraus, sondern als eine Zeitspanne, die in der Wahrnehmung und Erinnerungen von allen Menschen und sonstigen aufzeichnenden Geräten verschwindet.

Eines Tages schafft er es schließlich, das eine ganze Minute lang zu bewerkstelligen – was erst niemandem auffällt; die globalen Ungereimtheiten aber kaskadieren, und deshalb bildet sich ein Netz um ihn herum, dass sich immer mehr zusammen zieht:

Denn eine Sondereinheit versucht nun herauszufinden und zu rekonstruieren, was in der einen Minute auf der ganzen Welt passierte.

Die Idee: Auch die Leser:innen erfahren nicht direkt, was der Protagonist „in der Zeit“ macht. Wenn, wird das nur durch bestimmte Umstände und Ereignisse umbeschrieben, was es sein könnte.

„Der Plumpsack“

Auf einem Berg in Sizilien findet ein großes „Familientreffen“ statt; diverse Angehörige der größten Mafia-Clans treffen sich informell.

Allerdings gibt es dabei dann doch einen ernsthaften Tagesordnungspunkt: Einer unter den Anwesenden arbeitet mit der Staatsanwaltschaft zusammen, und es muss eines der hochrangigen Familienmitglieder sein.

Zuerst beschuldigen sich die Familien gegenseitig, bis sie verstehen, dass sie kooperieren müssen. Nur wie soll das ohne Vertrauen funktionieren? Und wie genau ist die Rolle des Anklägers dabei?

Die Idee: Im Hinterkopf hatte ich dabei schon „Die üblichen Verdächtigen“, nur halt für die Bösen. Allerdings wäre es nicht der Ankläger. Oder doch? Nein, natürlich nicht.

Tatsächlich ist die Hauptidee dabei gewesen, das „Rechtssystem“ der Mafia exemplarisch zu betrachten. Die Interna sind vielleicht anders, als wir vermuten würden.

„Die Entführung“

Eine Gruppe von Mittzwanzigern macht Urlaub in einer unbestimmten Stadt im „Ostblock“.

Bei einem Ausflug wird der Protagonist von maskierten Soldaten mit Waffen bedroht und lauthals angeschrien, ein Attentäter zu sein. Daraufhin entführen sie ihn in eine abgelegene Hütte.

Nachdem er gefoltert wurde, schafft er es durch einen glücklichen Zufall, sich zu befreien und seinen Aufpasser mit einem Schraubenschlüssel niederzustrecken.

Als er dann durch die Türe sieht, stellt er dabei fest, dass die Hütte auf einem Militärgelände steht.

Die Idee: Okay, die Idee dazu kam aus den wahren Geschichten aus der Dienstzeit von … jemandem …, der in seinen Überlebenstrainings immer wieder einen echten MacGyver abgezogen hat, sehr zum Missfallen seiner Vorgesetzten. Zwar hatte er seine Ziele erfüllt, nur waren seine Methoden und die dadurch entstandenen Kosten nicht von dieser Welt.

Oder ich würde mich in einer realistischen Betrachtung üben, was und wieweit die meisten Zivilisten in so einer Situation kämen. Es wäre eine Kurzgeschichte.

„Zeitlos“

Der Protagonist kann die Zeit komplett anhalten und sich dabei frei bewegen.

Zu Beginn erfüllen sich dadurch seine Träume und er wird eine Art Superheld, allerdings stellt er schnell fest, was die Schattenseite davon ist: Er wird in dieser Zeit um ein Vielfaches schneller alt, als die Zeit für andere angehalten wurde.

Der Protagonist muss sich zwischen einem Leben für andere und einem Leben mit anderen entscheiden.

Die Idee: Die Sache mit der endlichen Zeit, die wir haben, ob relativ oder absolut. Und was ist eigentlich die Halbwertszeit von einem Superhelden, und der echte Einfluss?

„Das Störsignal“

Ein Paar wacht frühmorgens auf, weil es durch ein lautes, ständiges Störsignal geweckt wurde.

Und während es sie nur stört, merkt sie, dass sich ihr Freund in seinem Verhalten stark verändert. Zu seiner Sicherheit sperrt sie ihn in ein Nebenzimmer, in dem er sich wieder normal verhält. Sobald er das Zimmer allerdings verlässt, verändert er sich wieder.

Sie entwirft einen Plan, wie er nicht verhungert, während sie gleichzeitig versuchen wird, dem Störsignal auf den Grund zu gehen und es vielleicht abzuschalten.

Die Idee: Großstadt. Hauptstraße. Nähe zu einer Kreuzung.

Und vorher noch „The Last of Us“ durchgespielt, für die Stimmung.