Mit dem Unvollständigkeitssatz hat der Mathematiker Kurt Gödel bewiesen, dass es kein umfassendes widerspruchsfreies System gibt und geben kann, wie es sich Philosoph:innen seit der Antike erträumt hatten.

Gödel hat so allerdings auch gezeigt, dass es kein umfassendes und zugleich widerspruchsfreies System geben kann, um komplexe Probleme zu lösen – wie das des Klimawandels.

Allerdings kommen wir zu solchen Erkenntnissen nur, wenn wir uns „außerhalb des Systems“ stellen.1

Solange wir uns also immer wieder auf alte Herangehensweisen – auf uns selbst – beziehen und nicht sehen, dass wir alle Teil eines deutlich größeren und komplexen Systems sind, werden uns die zunehmenden Mehrdeutigkeiten und Widersprüche immer mehr reiben, während wir keine echten Möglichkeiten sehen, uns mit Lösungsansätzen von „außerhalb des Systems“ zu versorgen.2

Die Einsicht, dass das Wir über einem Ich steht, ist dabei nicht nur eine Übung in Demut, sondern der erste wichtige Schritt in unserer Entwicklung in diese Richtung.

Zu wissen, dass ein System, wenn überhaupt3, auf Dauer nur überleben kann, wenn es sich vollständig aus sich selbst heraus versorgen kann, ist dabei der erste Schritt in eine nachhaltige Zukunft.

Fußnoten

  1. Wie auch das Erkennen einer seltsamen Schleife, nebenbei. ↩︎
  2. Natürlich lässt sich das Ganze in den Worten von Albert Einstein viel einfacher ausdrücken: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ ↩︎
  3. Komplexe Systeme haben die Eigenschaft, früher oder später zu kollabieren. Ausnahmslos. ↩︎