PR 51: Protokoll der Informations-Triage
Die Analyse der Gesprächsnotizen zeigt eine klare Unterscheidung zwischen naivem Medienkonsum und operativer Informations-Hygiene. Wir dekonstruieren die Mechanismen der Aufmerksamkeit, um Ressourcen (Zeit, kognitive Energie) nicht an parasitäre Strukturen zu verlieren.
Die Doktrin etabliert drei Filter für die Bewertung von Informationsquellen im asymmetrischen Diskursraum.
1. Der Redundanz-Filter
Der Glitch ist die Annahme, wir müssten „beide Seiten hören“, um objektiv zu bleiben. Das ignoriert die energetischen Kosten der Extraktion. Wenn eine Quelle zu 95 % aus ideologischem Rauschen („Slop“) und zu 5 % aus valider Information besteht, ist die Extraktion dieser 5 % ineffizient.
Wir suchen nicht nach versteckten Wahrheiten im Giftmüll. Wahrheit ist keine Mangelware, die exklusiv in toxischen Umgebungen vorkommt.
- Die Haltung: Wenn das valide Argument einer toxischen Quelle auch bei einer Quelle mit höherer Signal-Dichte (weniger Zersetzung, mehr Fakten) zu finden ist, wird die toxische Quelle ignoriert.
- Die Taktik: Wir verweigern die Wühlarbeit. Es ist keine Zensur, es ist Ökonomie. Wir kaufen das Obst im Markt, nicht in der Mülltonne hinter dem Supermarkt, auch wenn beides technisch gesehen „Obst“ ist.
2. Der Infrastruktur-Filter
Der Glitch ist die Bewertung von Milliardär:innen als „Journalist:innen“ oder „Denker:innen“. Das ist ein Kategorienfehler. Diese Akteur:innen operieren nicht auf der Ebene des Inhalts, sondern auf der Ebene der Infrastruktur.
Wer Satellitenbahnen kauft, diskutiert nicht über das Wetter – er macht es. Der Erwerb von Medienmarken dient nicht der Rendite durch Inhalte, sondern der Etablierung von Kontrollpunkten im Diskursraum.
- Die Haltung: Wir debattieren nicht die Inhalte dieser Kanäle, als wären es intellektuelle Beiträge. Wir analysieren sie als Territoriums-Markierungen.
- Die Taktik: Sobald wir erkennen, dass ein Kanal primär der Infrastruktur-Sicherung dient, behandeln wir die Inhalte nicht als Nachrichten, sondern als
PSYOPS(Psychological Operations) zur Geländesicherung. Wir nehmen das Narrativ nicht wörtlich, sondern fragen nach dem strategischen Ziel der Platzierung.
3. Der Exklusivitäts-Filter
Der Glitch ist die Verwechslung von „Abseitigkeit“ mit „Tiefe“. Nur weil eine These im Mainstream nicht stattfindet, ist sie nicht automatisch eine unterdrückte Wahrheit („Rogan-Effekt“). Oft ist sie schlichtweg fehlerhaft, nicht skalierbar oder systemisch irrelevant.
Die Faszination für das „Verbotene“ oder „Andere“ (z. B. obskure libertäre Experimente in Dschungel-Dörfern) ist oft nur ein ästhetischer Fetisch, keine operative Lösung.
- Die Haltung: Exklusivität ist kein Qualitätsmerkmal. „Dagegen sein“ ist keine intellektuelle Leistung. Wir prüfen die Skalierbarkeit und die systemische Relevanz, nicht den Neuheitswert des Schocks.
- Die Taktik: Wir trennen den emotionalen Reiz des „Geheimwissens“ von der harten Realität der Logistik. Wenn eine Idee nur in einem hermetisch abgeriegelten Vakuum funktioniert, ist sie für die operative Realität wertlos.
Wir benötigen keine moralische Entrüstung, um toxische Medien zu meiden. Wir benötigen lediglich ein klares Verständnis von Input-Output-Effizienz.
Um das System zu verstehen, müssen wir nicht Teil des Rauschens werden. Der Operator wahrt Distanz, nicht aus Arroganz, sondern zur Erhaltung der eigenen kognitiven Handlungsfähigkeit. Wir filtern den Schlamm nicht. Wir umgehen ihn.