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Wunschpfade

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Mir gefällt, dass die ausgetretenen Pfade, die auf Grasflächen in städtischen Gebieten auftauchen, wo es keinen offiziellen befestigten Weg gibt, aber die Menschen trotzdem dort entlanglaufen, im Englischen „Desire Paths“ genannt werden. Sie erinnern mich immer an eine der Kernregeln der Stadtplanung und allgemein des Umgangs mit Menschen, die viele Menschen, die tatsächlich in der Position sind, solche Dinge zu planen, scheinbar vergessen:

Menschen gehen nicht auf Straßen. Straßen entstehen, wo Menschen gehen.

Wenn es irgendwo einen von Menschen ausgetretenen Pfad gibt, dann ist das der sinnvollste Weg für die Menschen. Wenn du den Wunschpfad an einer Stelle blockierst, hast du zwei, da ein anderer gleich daneben betreten wird. Wenn du nicht willst, dass sie auf einem Weg laufen, der keine befestigte Straße ist, ist das einzig Vernünftige, den bereits vorhandenen Pfad zu befestigen. Und das Gleiche gilt für alles, was Menschen tun.

Menschen werden in erster Linie das Vernünftige tun. Und zuallererst werden sie tun, was für sie und für sich selbst sinnvoll ist, und wenn das im Widerspruch zum Gemeinwohl steht, ist es die Aufgabe von jedem, die eine Führungsrolle haben, herauszufinden, wie diese beiden widersprüchlichen Dinge in Einklang zu bringen sind. Finde einen Weg, das Gemeinwohl und das Wohl des Einzelnen zur selben Sache zu machen.

Wenn du einfach ein Gesetz machst, das den Menschen verbietet, das zu tun, was für sie am besten funktioniert, werden sie entscheiden, dass es ein dämliches Gesetz ist und es ignorieren. Menschen fürchten rechtliche Bestrafung viel weniger, als sie es hassen, dummen Mist zu machen, der für sie keinen Sinn ergibt.

Wenn du allerdings Gesetze nutzt, um Grenzen für das zu setzen, was die Menschen sowieso tun wollten, werden sie wahrscheinlich mit den Schultern zucken und zumindest die Richtlinien befolgen, um eben das zu tun, was sie tun wollten. Blockiere einen Wunschpfad und du hast zwei davon. Befestige den Wunschpfad und du hast eine befestigte Straße.

Menschen leben nicht in Gesellschaften. Gesellschaften entstehen, wo Menschen leben.