Kunst besitzt eine inhärente Anziehungskraft und verleiht denen, die sich mit ihr verbinden, Macht und sozialen Wert. Allerdings verführt genau diese Anziehungskraft auch zu einer oberflächlichen Verbindung mit Kunst, ohne die entsprechende Tiefe, Komplexität und innere Haltung.

Es entsteht eine „unechte“ Wertschätzung von Kunst, die wiederum einen Markt für „unechte“ Kunst schafft – eine leere Hülle von Machtbeziehungen, die sich als Ästhetik tarnt. Paradoxerweise ist es allerdings gerade dieser Mechanismus, der Kunst ihre soziale Kraft verleiht und sie transformativ macht.

Die Inauthentizität fungiert als Schatten der Kunst; als notwendiges Gegenstück zur Authentizität. Sie fordert uns heraus, uns mit dem Wesen von Kunst auseinanderzusetzen, unser eigenes Verhältnis zu ihr zu hinterfragen und letztlich unsere Freiheit zu behaupten. Zwischen Authentizität und Täuschung entfaltet Kunst ihre volle Wirkung und zwingt uns, Stellung zu beziehen.

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