In der Wirtschaft wird oft die Bedeutung der Spezialisierung betont. Unternehmen definieren sich über ihren Inhalt – die Produkte oder Dienstleistungen, die sie anbieten. Diese Inhalte können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern, wie die Beispiele IBM und Disney zeigen.

Dabei gibt es neben den Inhalten auch Prozesse, die branchenübergreifend in jedem Unternehmen vorkommen: Entscheidungsfindung, Planung, Strategieentwicklung, Konfliktlösung, Problemlösung, Innovation, Verhandlung und Nachfolgeplanung, um nur einige zu nennen. Prozesse beschreiben, wie Dinge erledigt und Ziele erreicht werden. Je mehr du dich auf Prozesse konzentrierst, desto breiter ist das Anwendungsfeld des eigenen Wissens.

Eine zu enge Spezialisierung birgt Risiken: Größere oder besser aufgestellte Unternehmen mit mehr Ressourcen könnten den eigenen Bereich dominieren, technologischer Wandel oder Konkurrenz könnten das Geschäftsmodell untergraben, persönliche Entwicklung und Wachstum wären eingeschränkt.

Die Kluft zwischen Inhalt und Prozess zeigt, dass der Wert der eigenen Fähigkeiten oft unterschätzt wird. Generalist:innen, die diese Kluft überwinden und ihr Wissen aus verschiedenen Bereichen einbringen und auf verschiedene Bereiche anwenden können, bringen durch ihre Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und ein breites Verständnis der grundlegenden Prozesse entscheidende Erfolgsfaktoren mit, die im Zweifelsfall einer großen Menge an Spezialist:innen überlegen sind.